Lars Scharff
Das Original
Die Fregatte USS Gabrielle Giffords (LCS-10) ist eine von 19 Einheiten der Independence-Klasse, die seit 2006 für die US Navy im Bau sind. Die Klasse wird als Littoral Combat Ship (LCS), etwa Schiffe für küstennahe Gefechtsführung, klassifiziert und wurde für die Bekämpfung von U-Booten, Schwärmen von kleinen Booten und Minen in küstennahen Gewässern entworfen. Die Schiffe sind für eine extrem hohe Geschwindigkeit ausgelegt und sind hochseetüchtig, da der Einsatz in Übersee erfolgen soll, um Verbänden der US Navy, z.B. amphibischen Verbänden, den Zugang zu Küsten zu erkämpfen. Die Klasse ist allerdings sehr leicht gebaut und somit nicht sehr standhaft sowie auch sehr leicht bewaffnet, d.h. für die Kriegsführung gegen schwächer bewaffnete, asymmetrische Bedrohung ausgelegt. Für die verschiedenen Einsatzzwecke sollten sie mit verschiedenen Modulen ausgerüstet werden, d.h. sie sollten nur jeweils für einen Einsatzzweck geeignet sein und hätten für andere Einsatzzwecke umgerüstet werden müssen. Die Independence-Klasse sollte gemeinsam mit der Freedom-Klasse die Fregatten der Oliver Hazard Perry-Klasse und die Minenjagdboote der Avenger-Klasse ersetzen. Wie andere Klassen von Überwasserkampfschiffen, die in der gleichen Epoche für die US Navy entworfen wurden, wird auch diese massiv kritisiert und ist in vielerlei Hinsicht ein Fehlschlag. Allerdings ist die Form spektakulär, ein Spitzname ist Klingonenkreuzer bzw. "Klingon Bird of Prey".
Weiterlesen: Fregatte USS Gabrielle Giffords (1/700, Dragon) von Lars Scharff
Das Original
Der Zerstörer USS Zumwalt (DDG-1000) sollte das erste Schiff einer Klasse von 32 Schiffen werden, die auf die Arleigh Burke-Klasse folgen sollte. Die Entwicklung begann bereits 1991 als DD-21. Ein Schwerpunkt lag auf der Fähigkeit Landziele zu bombardieren, wofür die Zerstörer mit Marschflugkörpern und Geschützen ausgerüstet werden sollten. Dazu wurde war eine sehr stark reduzierte Radarsignatur ein wichtiges Element des Entwurfs. Aus Kostengründen wurde das Programm 2001 aufgegeben. Als Ersatz wurde eine billigere Version, DD(X) entwickelt, letztendlich die Zumwalt-Klasse. 2008 wurde aber auch diese Klasse zusammen gestrichen, wobei u.a. die Kosten und geänderte militärische Anforderungen als Grund angegeben wurden. Letztlich wurden ab 2011 dann nur drei Schiffe gebaut.
Weiterlesen: Zerstörer USS Zumwalt (1/700, FlyHawk) von Lars Scharff
23.02.1903 - 120 Jahre Rückgabe des Kreuzers Restaurador
Heute vor 120 Jahren, am 23. Februar 1903, wurde der venezolanischen Kreuzer Restaurador von der Kaiserlichen Marine wieder an Venezuela zurück gegeben (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Deutschland hatte zusammen mit Großbritannien und Italien eine Blockade Venezuelas errichtet, um dieses dazu zu zwingen, Schulden zu begleichen. Im Rahmen dieser Blockade waren auch die meisten venzolanischen Kriegsschiffe von den Blockadekräften erobert wurden, so auch die Restaurador, die darauf zeitweise als SMS Restaurador für die Kaiserlichen Marine operierte. Nach Aufhebung der Blockade wurde auch Restaurador wieder an Venezuela zurück gegeben.
Vor 120 Jahren blockierten deutsche Schiffe zusammen mit britischen und italienischen Schiffen Venezuela, um dieses dazu zu zwingen Schulden zurück zu zahlen (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Das deutsche Flaggschiff war der Geschützte Kreuzer (Große Kreuzer) SMS Vineta. Dieser bombardierte zwei Mal venezuelanische Forts, wobei der zweite Einsatz bewirkte, dass die US-Regierung mit politischen Druck reagierte, um die Ende der Intervention der europäischen Großmächte zu erreichen. Am 13. Februar 1903 wurde ein politisches Übereinkommen erzielt, worauf die Blockade am 15. Februar aufgehoben wurde.
Weiterlesen: Geschützter Kreuzer SMS Vineta (1/700, Kombrig) von Lars Scharff
11.12.1902 - 120 Jahre Erbeutung des Kreuzers Restaurador
Heute vor 120 Jahren, am 11. Dezember 1902, eroberten Enterkommandos des deutschen Geschützten Kreuzers SMS Gazelle den venezolanischen Kreuzer Restaurador (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Der damalige, diktatorisch regierende Präsident Venezuelas, Cipriano Castro, weigerte sich die Kredite bei ausländischen Banken, die die Vorgängerregime aufgenommen hatten, zu bezahlen. Darauf organisierten das Deutsche Reich, Großbritannien und Italien eine Blockade Venezuelas, um die Rückzahlung zu erzwingen - ein klassisches Beispiel der damaligen Kanonenbootpolitik. Britische und deutsche Schiffe eroberten den Großteil der Schiffe der venezolanischen Marine, so auch den Kreuzer Restaurador, der durch den deutschen Kreuzer SMS Gazelle erobert wurde.
Weiterlesen: Geschützter Kreuzer SMS Gazelle (1/700, Kombrig) von Lars Scharff
Das Original
Das chinesische Vermessungsschiff Zhukezhen (竺可桢) ist das erste Schiff des Typs 636A. Von diesem Typ wurden 2003-16 insgesamt neun Schiffe für die chinesische Marine gebaut, die inzwischen alle nach chinesischen Wissenschaftlern benannt sind. Die Schiffe dienen der Vermessung, u.a. des Meersbodens, aber auch der Messung anderer Parameter wie Salzgehalt, Druck, und Temperatur sowie Erfassung von Meeresströmungen und Wetterdaten. Diese Vermessungen und Daten dienen primär der Unterstützung der chinesischen U-Boote. Der Typ 636A ersetzt u.a. den Typ 636. Die Schiffe sind für geringe eigene Geräuschentwicklung und damit bessere Messungen optimiert. 20 verschiedene Messsysteme sind an Bord. Mit diesem Typ hat die chinesische Marine ihre Fähigkeit große Gebiete zu vermessen sowohl quantitativ als auch qualitativ stark ausgebaut.
Weiterlesen: Vermessungsschiff Zhukezhen (1/700, Doggy Industries) von Lars Scharff
06.09.1982 - 40 Jahre Hovsa-Missilet (Hoppla-Rakete)
Heute vor 40 Jahren, am 6. September 1982, wurde auf der dänischen Fregatte Peder Skram ein Systemtest der Harpoon-Raketen durchgeführt (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Ein Abschuss der teuren Anti-Schiffsraketen war nicht geplant, als auf Peder Skram nördlich der Insel Seeland (Sjælland) der Test begonnen wurde. Der verantwortliche Offizier vom Materialkommando gab den Kurs "123" ein und führte den Test durch, worauf eine der Raketen startete und in Richtung Kopenhagen flog. Die Rakete explodierte aber schon in einer Ferienhaussiedlung bei Lumsås im Norden Seelands und zerstörte vier Ferienhäuser und beschädigte 130 weitere. Da dies außerhalb der Ferienzeit passierte, wurde niemand verletzt oder gar getötet. Anfangs wurde der Offizier des Materialkommandos, Orlogskaptajn (Korvettenkapitän) Henning G. Olsen verantwortlich gemacht. Erst die Arbeit einiger Journalisten deckte auf, dass technischer Fehler des Raketensystems für den versehentlichen Abschuss verantwortlich waren und dass der Zerstörer USS Coontz 1981 schon unter ähnlichen Umständen versehentlich eine Harpoon abgeschossen hatte. Daraufhin musste der Hersteller der Harpoon, McDonnell Douglas, für den angerichteten Schaden Entschädigung zahlen. Der Zwischenfall wird in Dänemark "Hovsa-Missilet" genannt, also etwa Hoppla-Rakete.
Weiterlesen: Fregatte Peder Skram (1/700, Masters of Military) von Lars Scharff
20.06.1982 - 40 Jahre Falklandkrieg: Operation Keyhole
Heute vor 40 Jahren, am 20. Juni 1982, eroberte die Royal Navy mit der letzten Operation des Falklandkriegs die Thule Island (Morrel-Insel) zurück: Operation Keyhole (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Argentinien hatte 1976 auf der Insel die Corbeta Uruguay-Station errichtet. Das argentinische Polarversorgungsschiff ARA Bahía Paraíso hatte zu Beginn des Kriegs diese Station mit 32 Kommandosoldaten bemannt. Für Operation Keyhole wurde die Fregatte HMS Yarmouth, das Antarktispatrouillenschiff HMS Endurance, der Tanker RFA Olmeda und der Schlepper Salvageman eingesetzt. Endurance landete Marines an. Dazu demonstrierte Yarmouth ihre Feuerkraft und die Hubschrauber der Schiffe umkreisten die Station, die darauf kapitulierte. Die Marines der Endurance, die am 3. April in Südgeorgien hatten aufgeben müssen, aber inzwischen wieder befreit worden waren, setzten die britische Flagge.
17.06.1922 - 100 Jahre erster Überflug über den Südatlantik
Heute vor 100 Jahren, am 17. Juni 1922, vollendeten Gago Coutinho und Sacadura Cabral der erste Überflug über den Südatlantik (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die beiden portugiesischen Marineflieger benutzten hierbei zum ersten Mal einen künstlichen Horizont für die Navigation. Der Überflug erfolgte nicht direkt, sondern in mehreren Etappen. Am 30. März 1922 ging mit der Fairey IIID "Lusitânia" von Lissabon nach Las Palmas; am 5. April weiter nach São Vicente, eine der Kapverdischen Inseln; am 17. April über Santiago (Kapverden) zum Sankt-Peter-und-Sankt-Pauls-Felsen, der bereits zu Brasilien gehört. Dort wurde die Maschine bei der Landung beschädigt, die Besatzung konnte aber von dem portugiesischen Kreuzer República gerettet werden. Auf dem brasilianischen Schiff Bagé wurde eine zweite Fairey IIID, genannt "Pátria", nach Fernando Noronha gebracht, von wo aus Coutinho und Cabral am 11. Mai wieder zum Sankt-Peter-und-Sankt-Pauls-Felsen fliegen wollten, um die Überquerung fortzusetzen. Ein Motorschaden zwang sie aber zur Wasserung. Nach neun Stunden wurden sie von dem britischen Passagierschiff Paris City gerettet. Darauf wurde eine dritte Fairey IIID, die "Santa Cruz" von dem portugiesischen Kreuzer Carvalho Araújo zum Sankt-Peter-und-Sankt-Pauls-Felsen gebracht, von wo aus der Flug am 5. Juni fortgesetzt wurde. Über Recife, Salvador da Bahia und Vitória ging es nach Rio de Janeiro, das am 17. Juni erreicht wurde. Der Kreuzer Carvalho Araújo brachte diese Fairey IIID zurück nach Portugal, wo man sie heute im Museu de Marinha in Lissabon besichtigen kann.
Weiterlesen: Portugiesischer "Kreuzer" NRP Carvalho Araújo (1/700, Umbau Oceanmoon) von Lars Scharff
22.05.1982 - 40 Jahre Falklandkrieg
Heute vor 40 Jahren, am 22. Mai 1982, sank die britische Fregatte HMS Ardent nach mehreren Bombentreffern (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Ardent unterstütze am 21. Mai die Landung bei San Carlos durch einen Ablenkungsangriff auf Darwin und Goose Green, wurde aber danach mehrfach von Flugzeugen der argentinischen Luftwaffe und Marine angegriffen, die sie so schwer beschädigten, dass Ardent aufgegeben wurde und am nächsten Morgen sank. 22 Mann der Besatzung starben und 37 wurden verwundet
Weiterlesen: Fregatte HMS Ardent (1/700, Wave-Line) von Lars Scharff