Aktive Schiffe
Im Juni 2017 sammelten sich in Norfolk eine Reihe von Großseglern für eine Hafenfeier, darunter das chilenische Segelschulschiff Esmeralda, das peruanische Segelschulschiff Unión sowie die Schoner American Rover und Virginia. Der Viermastschoner Esmeralda wurde ursprünglich für die spanische Marine als Don Juan de Austria als Schwesterschiff der Juan Sebastián Elcano begonnen, aber für die chilenische Marine fertig gebaut und 1954 in Dienst gestellt. Die Viermastbark Unión wurde 2012-16 in Callao gebaut. Der Schoner Virginia ist ein Nachbau eines Lotsenschoners von 1917 und wurde 2004 gebaut. Der Dreimasttopsegelschoner American Rover wurde 1985-86 als Ausflugsschiff gebaut.
Das französische Minenjagdboot Pégase (M644) ist eines von 40 von 1977-95 gebauten Schiffen der Tripartite-Klasse. Die Klasse war eine gemeinsame Entwicklung der belgischen, französischen und niederländischen Marine. Die Boote haben einen Rumpf aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), um eine möglichst geringe magnetische Signatur zu haben. Um Minen zerstören zu können, werden primär Minenjagdrohnen verwendet, es können aber auch Taucher eingesetzt werden. Manche der Boote wurden mit einen Minenräumfunktion nachgerüstet. Ursprünglich sollte für jede der drei beteiligten Marinen 15 Boote gebaut werden, die Aufträge für die belgische und französische Marine wurden aber auf jeweils zehn reduziert. Zusätzlich wurden zwei Boote für die indonesische und drei für die pakistanische Marine gebaut. Frankreich kaufte 1997 drei der belgischen Boote, heute sind noch zehn der französischen Boote in Dienst.
Weiterlesen: Französisches Minenjagdboot Pégase in Kopenhagen
Das Segelschulschiff Gorch Fock kehrte am 4. Oktober 2021 nach sechsjähriger Werftzeit in seinen Heimathafen Kiel zurück. Gorch Fock wurde 1958 von Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Fünf ihrer Schwesterschiffe, darunter eine erste Gorch Fock, wurden 1933-39 für die Kriegsmarine und die rumänische Marine gebaut. Drei davon dienten heute noch für die portugiesische (Sagres ex Guanabara ex Albert Leo Schlageter) und rumänische Marine (Mircea) sowie die US Coast Guard (Eagle ex Horst Wessel), eines (Gorch Fock I ex Towarischtsch ex Gorch Fock) ist heute Museumsschiff in Stralsund. Die zweite Gorch Fock wurde als Segelschulschiff für die Bundesmarine gebaut und ist das am längsten im Dienst befindliche Schiff der Bundesmarine/Deutsche Marine. 2015-21 wurde das Schiff grunderneuert, wobei die Kosten von ursprünglich 10 Millionen auf 135 Millionen stiegen.
Weiterlesen: Rückkehr des Segelschulschiffs Gorch Fock nach Kiel
Das niederländische Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Luymes (A803) ist eines von zwei 2001-04 gebauten Schiffen der Snellius-Klasse. Die Klasse ersetzte die früheren Vermessungsschiffe Tydeman und Buyskes. Hauptaufgabe der beiden Schiffe ist die Vermessung der niederländischen Gewässer in der Nordsee und Karibik. Hierfür sind sie mit zwei Echoloten am Rumpf (ein einstrahliges und ein mehrstrahliges) und einem Schleppsonar (seitlich messend) ausgerüstet. Für die Suche nach Wracks ist ein Magnetometer vorhanden. Zudem werden zwei Vermessungsboote für den Einsatz in flacheren Gewässern mitgeführt. Die Vermessungsfähigkeit kann auch für militärische Zwecke, z.B. für Landungsoperationen oder Minenjagd genutzt werden. Die beiden Schiffe dienen dazu als Forschungsschiffe, primär für die niederländische Marine. Dazu können sie als Patrouillenschiffe genutzt werden. Für die beiden Schiffe gibt es drei Besatzungen, so dass beide Schiffe ständig im Einsatz sein können. 2019-21 werden beide Schiffe modernisiert.
Weiterlesen: Niederländisches Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Luymes in Kopenhagen
Das Vermessungsschiff NOAAS Thomas Jefferson (S 222) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA, Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA) wurde 1989-92 als Vermessungsschiff USNS Littlehales (T-AGS-52) der John McDonnell-Klasse für die US Navy gebaut. Die beiden Schiffe dieser Klasse ersetzten die wesentlich größeren Vermessungsschiffe der Chauvenet-Klasse. Sie waren mit besseren Echoloten ausgerüstet und benötigten eine wesentliche kleinere Besatzung. Die US Navy hat inzwischen beide Schiffe außer Dienst gestellt, die Littlehales wurde an die NOAA abgegeben und fährt seit 2003 als NOAAS Thomas Jefferson. Sie ersetzte die NOAAS Whiting (S 329) und dient primär für die Vermessung und damit Kartierung der Ostküste sowie des Golfs von Mexiko. Ihr Heimathafen ist Norfolk.
Weiterlesen: Vermessungsschiff NOAAS Thomas Jefferson in Norfolk
Das dänische Patrouillenboot Bopa (MHV911) gehört zur MHV 900-Klasse (siehe Fotogalerie) der Marinehjemmeværnet, wurde 2009 in Dienst gestellt und ist in Dragør auf der Insel Amager stationiert.
Das ecuadorianische Segelschulschiff BAE Guayas (BE-21) wurde 1974-77 gebaut und ist eines von vier ähnlichen Schiffen, die von Astilleros Celaya S.A. in Bilbao zwischen 1966 und 1982 gebaut wurden. Ihre Schwesterschiffe sind die kolumbianische ARC Gloria (1967), die venezuelanische ARBV Simón Bolívar (1979), und der mexikanischen ARM Cuauhtémoc (1982). Der Entwurf ähnelt der deutschen Gorch Fock. Guayas selbst wurde schon für zahlreiche lange Schulfahrten eingesetzt, sowohl über den Atlantik als auch den Pazifik.
Weiterlesen: Ecuadorianisches Segelschulschiff Guayas in Norfolk
Die Kieler Woche wurde dieses Jahr wegen der Covid 19-Pandemie in den September verschoben, während die normalerweise parallel ablaufende Marineübung Baltops schon im Juni stattfand. Trotzdem konnte man am Samstag, den 4. September 2021, einige Schiffe der Deutschen Marine besichtigen bzw. sehen: die Fregatte Hamburg (F 220) der Sachsen-Klasse, die Fregatten Nordrhein-Westfalen (F 223) und Sachsen-Anhalt (F 224) der Baden-Württemberg-Klasse, die Minenjagdboote Fulda (M 1058), Weilheim (M 1059), Bad Bevensen (M 1063), Grömitz (M 1064), Bad Rappenau (M 1067) und Datteln (M 1068) der Frankenthal-Klasse, das Hohlstablenkboot Pegnitz (M 1090) der Ensdorf-Klasse, Seehund-Minenräumdrohnen, die Tender Rhein (A 513) und Werra (A 514) der Elbe-Klasse, der Tanker Spessart (A 1442), der Bergungsschlepper Spiekeroog (A 1452) und das Ölauffangschiff Eversand (Y 1644). Dazu nahm auch das litauische Minenjagdboot Kuršis (M54) ex HMS Dulverton der Hunt-Klasse teil.
HMCS Kingston (MM 700) und HMCS Summerside (MM 711) gehören zu den zwölf Schiffen der Kingston-Klasse, die zwischen 1994-99 gebaut wurden. Die Schiffe sind als Küstenschutzfahrzeuge klassifiziert und dienen primär als Patrouillenboote, aber auch als Schulschiffe, Vermessungsschiffe und als Minensucher bzw. zur Minenjagd. Auf dem Achterdeck können drei Container untergebracht werden, u.a. als Wohnmodule, Taucherkammern, für Vermessungsausrüstung, Minenräumgeschirr oder Minenjagdrohnen.
Weiterlesen: Kanadische Minenjagdboote HMCS Kingston und HMCS Summerside in Kopenhagen
Die Fregatten TCG Gökova und ORP Gen. K. Pułaski der türkischen bzw. der polnischen Marine lagen 2019 während der Kieler Woche im Päckchen und bildeten einen interessanten Kontrast zwischen einer kaum modifizierten ursprünglichen Variante und einer relativ stark modernisierten Variante der Oliver Hazard Perry-Klasse.
Weiterlesen: Fregatten TCG Gökova und ORP Gen. K. Pułaski in Kiel