Aktive Schiffe
Das britische Landungsschiff RFA Lyme Bay (L3007) ist eines von vier 2002-07 gebauten Schiffen der Bay-Klasse. Diese beruht auf dem Enforcer-Entwurf von Damen, auf deren Basis auch je zwei Schiffe für die niederländische Marine (Rotterdam-Klasse) und spanische Marine (Galicia-Klasse) gebaut wurden. Die Bay-Klasse wurde als Ersatz für die Round Table-Klasse gebaut. Die britischen Schiffe haben im Gegensatz zu ihren Halbschwestern keinen Hubschrauberhangar. Allerdings kann ein einfacher Hangar hinter dem Brückenaufbau errichtet werden. Die vier britischen Schiffe sind Largs Bay, Lyme Bay, Mounts Bay und Cardigan Bay. Largs Bay wurde an Australien verkauft und dient dort als HMAS Choules.
Die kanadische Fregatte HMCS/NCSM St. John's (FFH 340) ist eine der zwölf 1987-96 gebauten Schiffe der Halifax (City)-Klasse. Die Halifax-Klasse ersetzte die Fregatten (Geleitzerstörer) der Klassen St. Laurent, Restigouche, Mackenzie und Annapolis. Wie diese ist ihre Hauptaufgabe die U-Jagd, aber im Gegensatz zu den anderen vier Klassen ist die Halifax-Klasse als Mehrzweckfregatte ausgelegt, d.h. auch eine Bewaffnung gegen Schiffe und Flugzeuge ist vorhanden.
Weiterlesen: Kanadische Fregatte HMCS/NCSM St. John's in Kopenhagen
Die Standing NATO Mine Countermeasures Group One (SNMCMG1), einer der beiden Minenabwehrverbände der NATO, bestand Anfang 2020 aus dem deutschen Tender Donau (A 516) sowie den Minenjagdbooten HMS Grimsby (M108), Bellis (M916) und Zr. Ms. Willemstad (M864). Das Flaggschiff des Verbands war der 1994 fertiggestellte deutsche Tender Donau der Elbe-Klasse (Klasse 404). Die belgische Bellis und die niederländische Willemstad sind beides Boote der 1977-95 gebauten Tripartite-Klasse. Die 1999 fertiggestellte britische Grimsby gehört zur Sandown-Klasse.
Das Transportschiff USNS Carson City (T-EPF-7) ist eines der Schiff der Spearhead-Klasse, die seit 2010 für das Military Sealift Command der US Navy im Bau sind. Die Spearhead-Klasse beruht auf dem Entwurf der Fähre Hawaii Superferry und ist wie diese als Katamaran für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Sie können sowohl Fahrzeuge als auch Infantrie transportieren. Achtern ist eine Fahrzeugrampe für das Beladen und Entladen sowie ein Hubschrauberlandedeck vorhanden. Die Klasse war ursprünglich als Joint High Speed Vessel (JHSV) klassifiziert, seit 2015 als Expeditionary Fast Transport (EPF).
Die britischen Fregatten HMS Westminster (F237) und HMS Kent (F78) gehören zum Typ 23, der Duke-Klasse, die alle heute (2020) in Dienst befindlichen Fregatten der Royal Navy stellt. Zwischen 1985 und 2002 wurden insgesamt 16 Schiffe gebaut. Drei wurden an Chile verkauft. Acht, darunter Westerminster und Kent, dienen als U-Jagd-Fregatten. Sie verfügen über den Typ 2087-Schleppsonar und können Merlin-U-Jagdhubschrauber einsetzen. Fünf Schiffe dienen als Mehrzweckfregatten und verfügen über Wildcat-Bordhubschrauber. Die Typ 23-Fregatten der Royal Navy wurden wiederholt modernisiert, u.a. erhielten sie Typ 997-Radar statt des Typ 996 und zuletzt wurden die Sea Wolf-Flugabwehrraketen durch Sea Ceptor-Raketen ersetzt. Das sichtbarste Merkmal dieser letzten Änderung ist der Wegfall der Feuerleitradars auf Brücke und Hangar.
Weiterlesen: Britische Fregatten HMS Westminster und HMS Kent in Kiel
Das niederländische Landungsschiff Zr. Ms. Rotterdam (L800) ist das Typschiff einer Klasse von zwei Schiffen. Der Entwurf wurde gemeinsam von den Niederlanden und Spanien entwickelt, Spanien baute zwei Schiffe der Galicia-Klasse. Außerdem beruht die britische Bay-Klasse auf diesem Entwurf, von dieser fahren heute drei Schiffe für die britische und eines für die australische Marine. Eine Landung von Fahrzeugen ist über das Ausschiffen von Landungsbooten über das Welldeck möglich, Truppen und Fahrzeuge können auch mit Hubschraubern transportiert werden. Es ist ein Hangar für sechs Eurocopter AS.532U2 Cougar-Transporthubschrauber vorhanden. Alternativ kann die Rotterdam auch als Hubschrauberträger für die U-Jagd eingesetzt werden und hat hierfür auch ein Magazin für 36 U-Jagd-Torpedos. Das Schwesterschiff Zr. Ms. Johan de Witt wurde nach einem modifizierten Entwurf fertiggestellt. Auf ihr können schwerere Transporthubschrauber landen und sie kann auch als Flaggschiff verwendet werden.
Weiterlesen: Niederländisches Landungsschiff Zr. Ms. Rotterdam in Hamburg
Das deutsche Mehrzweckerprobungsboot Helmsand (Y 862) ist eines der drei 1986-88 gebauten Schiffe der Schwedeneck-Klasse (Klasse 748), die für die Wehrtechnische Dienststelle 71 (WTD 71) in Eckernförde fahren bzw. fuhren. Diese Klasse ersetzte eine Reihe von umgebauten Minensuchern des Typs YMS (Klasse 740). Die Schiffe der Schwedeneck-Klasse dienen der Erprobung verschiedener Systeme und haben eine zivile Besatzung. Sie verfügen über Container-Stellplätze zur Einschiffung der für die jeweiligen Aufgaben benötigten Ausrüstung sowie einen großen A-Rahmen am Heck und einen Kran, um die Ausrüstung einschiffen und ausbringen zu können. Sie sind aus amagnetischen Stahl gebaut. Von den drei gebauten Schiffen, Schwedeneck, Kronsort und Helmsand, sind die letzteren beiden noch im Dienst der Deutschen Marine. Schwedeneck fährt seit 2011 als Forschungsschiff Elisabeth Mann Borgese für das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde.
Weiterlesen: Deutsches Mehrzweckerprobungsboot Helmsand in Kopenhagen
Die Lenkwaffenzerstörer USS Bainbridge (DDG-96) und USS Gravely (DDG-107) sind Schiffe der Flight IIA-Variante der Arleigh Burke-Klasse. Die Klasse wurde schon in den 1980ern entworfen und stellt heute den Kern der Überwasserkampfschiffe der US Navy mit 67 im Dienst befindlichen Schiffen. Seit 1988 werden Zerstörer der Klasse gebaut, wobei der Entwurf immer wieder modifiziert wurde. Die ersten 28 Schiffe haben nur ein Landedeck, aber keinen Hangar. Die Flight IIA-Variante ist etwas länger, so dass achtern ein Hangar für zwei Hubschrauber untergebracht werden konnte.
Weiterlesen: Zerstörer USS Gravely und USS Bainbridge in Kiel
Während der Kieler Woche 2019 habe ich auch einige der U-Boote der Klasse 212A und 218SG bei ThyssenKrupp Marine Systems sowie diverse außer Dienst befindliche Schiffe der Deutschen Marine (Klassen 122, 143A, 206A, 343, 703 und 720) im Arsenal fotografiert:
Das britische Landungsschiff HMS Albion (L14) ist das Typschiff einer Klasse, von der zwei Schiffe 1998-2004 gebaut wurden. Die Klasse ersetzte die Fearless-Klasse und war Teil eines Programms, das die britischen amphibischen Kräfte erneuerte. Seit 2010 ist immer nur ein Schiff der Klasse in Dienst, das andere in Reserve.
Weiterlesen: Britisches Landungsschiff HMS Albion in Kopenhagen und Kiel