Aktive Schiffe
Das Segelschulschiff USCGC Eagle dient für die Ausbildung der US Coast Guard. Sie wurde ursprünglich als zweites Schiff der Gorch Fock-Klasse 1936 unter dem Namen Horst Wessel für die Kriegsmarine gebaut. Im Vergleich zur ersten Gorch Fock war sie etwas länger. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sie an die USA übergeben werden, wo sie seit 1946 als Eagle für die US Coast Guard fährt. Ihr Schwesterschiff Gorch Fock I ist heute Museumsschiff in Stralsund (siehe Fotogalerie), Sagres (ex Albert Leo Schlageter; Fotogalerien hier, hier und hier) fährt für die portugiesische Marine, Mircea für die rumänische und Gorch Fock II für die deutsche (falls sie je wieder einsatzfähig wird...).
Der südkoreanische Versorger Daecheong (대청, AOE-58) ist eines von drei Schiffen der 1988-98 gebauten Cheonji-Klasse. Die Klasse wurde aus der 1987-88 von der gleichen südkoreanischen Werft gebauten HMNZS Endeavour entwickelt. Eine weitere Variante war die 1999-2001 für Venezuela gebaute Cuidad Bolívar. Die Cheonji-Klasse verfügt über zwei Versorgungsstationen: eine für den Transfer von Treibstoff und eine für den Transfer von festen Versorgungsgütern. Betankung ist auch über das Heck möglich. Achtern ist ein Hubschrauberdeck und -hangar vorhanden. Die letzten beiden Schiffe der Klasse, Daecheong und Hwacheon, haben verbesserte Dieselmotoren und geschlossene, ferngesteuerte 4 cm- statt 3 cm-Geschütze.
Das Experimentalschiff Energy Observer dient dazu, Antriebstechnologien, die auf erneuerbaren Energien beruhen, zu erproben und ihre Einsatzmöglichkeiten zu demonstrieren. Der Antrieb ist elektrisch. Für die Energiegewinnung dienen Solarzellen. Es wurden auch zwei Windmühlen getestet, die aber aktuell durch zwei vollautomatische Segel ersetzt sind. Auch ein Zugdrache kann verwendet werden. Die Elektromotoren können auch als Generatoren genutzt werden, z.B. wenn das Schiff in einer starken Strömung vor Anker liegt. Wind-, Sonnen- und Wasserenergie können kurzfristig in Lithiumbatterien gespeichert werden. Für längerfristige Speicherung kann die Energie an Bord in Wasserstoff umgewandelt und so gespeichert werden.
Weiterlesen: Experimentalschiff Energy Observer in Kopenhagen
Das Landungsschiff USS Oak Hill (LSD-51) ist eines von vier 1991-98 gebauten Schiffen der Harpers Ferry-Klasse. Die Klasse ist eine Variante der Whidbey Island-Klasse. Um mehr Fracht transportieren zu können, wurde das Welldeck gekürzt, so dass nur zwei LCAC-Luftkissenfahrzeuge statt vier mitgeführt werden können.
Der südkoreanische Zerstörer Chungmugong Yi Sun-sin (충무공 이순신, DDH-975) ist das Typschiff einer Klasse von sechs Zerstörern, die 2002-07 gebaut wurden. Die Klasse wird auch KDX-II genannt. Es ist die zweite von drei Klassen eines Programms, das die südkoreanische Marine der Fähigkeit für Hochseeoperationen ermöglicht. Die Chungmugong Yi Sun-sin-Klasse ist größer als die vorhergehende Kwanggaeto Daewang (KDX-I-Klasse). Statt des Mk 48-Senkrechtstarters der Vorgängerklasse kam hier ein Mk 41-Sekrechtstarter zum Einsatz, so dass mehr verschiedene Raketen mitgeführt werden können. Ein Teil der Klasse hat diesen Starter mit 32 Zellen (vier Module), mindestens zwei Schiffe der Klassen haben Senkrechtstarter mit insgesamt 64 Zellen (acht Module). Dies ist auch die erste südkoreanische Klasse, deren Entwurf auf eine reduzierte Radarsignatur optimiert wurde. Die folgende KDX-III-Klasse (Sejong Daewang-Klasse) ist noch größer, stärker bewaffnet und mit dem AEGIS-Kommandosystem ausgerüstet.
Weiterlesen: Südkoreanischer Zerstörer Chungmugong Yi Sun-sin in Hamburg
Die belgische Fregatte Leopold I (F930) ist eine der acht von 1985-95 für die niederländische Marine gebauten Fregatten der M-Klasse, genauer das Typschiff der Klasse, die ehemalige Karel Doorman (F827). Die Klasse wurde als Mehrzweckfregatten (deshalb auch M-Klasse, M = Multi-Purpose) gebaut, um die Fregatten der Roofdier- und Van Speijk-Klasse zu ersetzen. Die Karel Doorman-Klasse ist eine verkleinerte Version der Kortenaer-Klasse (S-Klasse), ein auffallender Unterschied ist der Mk 48-Senkrechtstarter für Sea Sparrow, der an der Backbordseite des Hangars untergebracht ist und den Mk 29-Achtfachtstarter der Vorgänger-Klasse ersetzt.
Die drei Einsatzgruppenversorger (EGV) der Klasse 702 - Berlin (A 1411), Frankfurt am Main (A 1412) und Bonn (A 1413) - sind mit 173,7 m Länge über alles die größten Schiffe der Deutschen Marine und ermöglichen es, die Reichweite und Seeausdauer anderer Schiffe auf bis zu 45 Tage zu erweitern.
Weiterlesen: Einsatzgruppenversorger Berlin und Frankfurt am Main
Die türkische Fregatte TCG Gediz (F 495) wurde als USS John A. Moore (FFG-19) der Oliver Hazard Perry-Klasse für die US Navy gebaut. Die Klasse wurde ursprünglich als billige Geleitfregatte mit einer Bewaffnung gegen Schiffe, Flugzeuge und U-Boote entworfen. Die türkische Marine übernahm acht dieser Schiffe - Gaziantep, Giresun, Gemlik, Gelibolu, Gökçeada, Gediz, Gökova und Göksu - und modernisierte sie ab den späten 2000ern im Rahmen des GENESIS-Programms.
Die französische Fregatte Primauguet (D644) ist eines von sieben Schiffen der Georges Leygues-Klasse, die 1974-90 speziell für die U-Jagd gebaut wurden. Diese Klasse ist eine verkleinerte Version der Tourville-Klasse (F67). Sie erhielt eine ähnliche Bewaffnung und elektronische Ausrüstung, allerdings wurde auf ein 10 cm-Geschütz und den Malafon-U-Jagd-Raketenstarter verzichtet. Dadurch konnte die Georges Leygues-Klasse über 1000 t leichter ausfallen. Anders als die Dampfturbinen-getriebenen Tourville-Klasse erhielt die Georges Leygues-Klasse einen fortschrittlicheren CODOG-Antrieb, d.h. Diesel für die Marschfahrt und Gasturbinen für die Höchstgeschwindigkeit.
Die deutsche Korvette Oldenburg (F263) gehört zu den ersten fünf Schiffen der Braunschweig-Klasse (Korvette 130). Die Korvetten ersetzten die Schnellboote. Sie sind ebenfalls für den Einsatz gegen Schiffe in küstennahen Gewässern vorgesehen, sind aber seetüchtiger und haben eine größere Ausdauer. Die Korvetten haben dazu eine bessere Abwehrbewaffnung gegen Raketen. Sie können auch zum Landzielbeschuss und als Minenleger verwendet werden. Ein Hangar für die Ausrüstung mit einer Hubschrauberdrohne ist vorhanden, Skeldar V200-Drohnen sind bereits bestellt.